Montag, 14. September 2015

Pause um zu Wollen


Einatmen. Ausatmen.
Das ist es doch, was wir machen.
Das ist es, was wir machen, wenn wir die Welt ganz kurz anhalten wollen. 
Wenn wir weg von all dem Lärm sind und nur das Knistern in den Ohren zurückbleibt, das klingt als hätte man ein million mücken ins Trommelfell eingenäht. 
Wenn das Blut im Kopf rauscht wie ein Hammer der geschwungen wird. 
Wenn es still wird.
Das ist diese eine halbe Minute, die wir uns gönnen.
Augen, Ohren, Mund zu. Atmen.
Wenn wir merken Teil einer Gruppe zu sein, die existiert. 
Die existert, weil es eben dieses laute Leben gibt.
Auch wenn ich oft Behauptungen aufstelle, so stelle ich lieber Fragen.
Heute ist das meine Frage: Wann sind wir ganz wir selbst?
Und ich gebe euch meine Vermutung: Dann wenn wir einatmen, ausatmen.
Denn manchmal braucht es nicht mehr, um zu schweben.




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Raus.
Also raus aus dieser Haut.
Also raus aus dieser Welt und raus, nach oben und weit weg
Und raus aus diesem Kartenhaus, das heut noch steht und morgen schon zusammenfällt-
Hauptsache mit Pokerface.
Also raus-Also wohin?
Will hin, wo der Pfeffer wächst, der die Suppe salzt, 
Will alles gehn nur keinen Weg, ob eigen oder fremd.
Will überall schwimmen, bloß nicht gegen oder mit dem Strom.
Will dahin, wo das Spieglein, das Spieglein an der Wand ein Fenster ist.
Will hin, wo der Apfel dem Stamm gute Nacht sagt,
Wo aller guten Dinge bunt sind,
Wo Abend und Tag nicht voreinander gelobt werden müssen, weil sie wissen, wer sie sind.
Will, wo Mäuse noch so viele Fäden abbeißen, wie sie wollen, sein
Und wo probieren und studieren noch miteinander baden gehen.
Also dahin, wo die Liebe hinfällt, damit ich über sie stolpere.
Also raus.


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