Sonntag, 16. November 2014

Zug um Zug

Langsam, durch die Nacht sich neigend,
Befährt mein Zug die Gleise.
Bewegung und doch keine Regung schlägt um sich.
Nicht Tag.
Nicht schnell, hell, hektisch, laut.
Sondern vertraut, ruhig, müde, trübe.
Bleib. Fahrende Stille und Einigkeit...
Doch gleich ist es so weit:
Es geht Nacht in Tag hinüber
Und alles lebt und regt sich,
Alles geht und steht so wichtig,
Richtig?
Für mich nicht.

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Es ist nicht gerecht.
Das Leben ist eine ungerechte Partie.
Ich spiele um meine Zukunft, mein Glück.
Ich sehe das Gesicht meines Gegenübers nicht, kenne nur seinen vielen Namen.
Poker? Skat?
Ich kann die Grenzen des Spielfeldes nicht sehen. Was ist das?
Ein Puzzle? Labyrinth?
Ich versuche meine Karten zu spielen, doch sie sind nutzlos. Nur niedrige Zahlen.
Roulette? Monopoly?
Ich weiß nur, dass es wohl um viel gehen muss. Was ist hier das Ziel?
Flaschendrehen? Memory?
Hier geht es doch um jeden Zug. Irgendwo in meinem Ärmel steckt ein Ass.
Felderball? Wer wird Millionär?
Ich habe genug.
Ihr zieht mich nicht über den Tisch.
Schach.

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