Sonntag, 28. September 2014

Letzter Text an dich.

Unsere Generation liebt. Viel.
Alles und jeden. Immerzu. Wir lieben Mama, wenn sie leckeres Essen macht, wir lieben unseren Onkel wegen einem coolen Geschenk. Wir lieben Cupcakes und Tiramisu; Wir lieben Sherlock und Heisenberg. Wir lieben Bands, CDs, Klamotten, Fotos, Handys.
Und du sagst du liebst mich.
Und mein Fehler war es, das als besonders anzusehen.
Aber gut. Es ist vorbei. Unschön, denn Geschichten werden manchmal im Nachhinein noch erzählt. Auch solche, die geheim bleiben sollten. Aber warum sollte ich mich über deine Geschichten aufregen...?
Ziehen wir die Bilanz:
Gefühlte 331 Zeilen in 17,3 Geschichten und Texten über dich. Von mir. Für wen auch immer.
Kaum ein brauchbares Exemplar.
Ein halbes Jahr, in dem ich fast nichts Brauchbares geschrieben habe.
Aber es geht bergauf. Denn das ist mein letzter Text an dich.
Du hast mir gezeigt, wie wunderbar es ist, irgendwie sicher zu sein und hast mir am Ende bewiesen, dass man sich nie sicher fühlen darf. Und es ist einfach nicht fair, dass es so geendet hat.
Mir fehlt im Moment ein bisschen die Kraft für Neues, aber das kommt wieder...wahrscheinlich nicht so schnell wie bei dir, aber irgendwann irgendwie wieder. Ich hasse diese Wörter, weil ich sie immer benutzen muss.
Aber für dich gibt es kein irgendwann, für dich gibt es ein jetzt. Und das ist schön. Aber lass es nicht wieder zu schnell zu einem "warum nicht auch dann" werden. Behalte den Moment, so wie ich es dir einmal versucht habe beizubringen.
Du warst eine kleine Aufgabe für mich, von der ich nie gedacht hätte, dass sie so schnell so groß wird.
Ich sitze jetzt hier. Mit einer Zukunft von der du immer sprachst...einer nicht mehr existenten. Und das soll nicht nochmal passieren. Und wenn du verstehst, begreifst, erfährst was ich meine, dann sag es mir. Ich werde dir helfen. In Vertrauen. In Freundschaft.
Ich sitze hier, schreibe meinen letzten ungelesenen Text an dich...und es ist in Ordnung.

_


Du veränderst dich.
Wirst blass, überdeutlich, verquer.
Morgen schon bist du ein anderer Mensch.
Jetzt bist du anders als eben.
Deswegen ist das mein letzter Text an dich.
Vielleicht schreibe ich morgen auch einen, aber er wäre nicht mehr an dich...vielleicht.
Mir hat noch nie irgendjemand einen Text geschrieben, zumindest nicht dem "mir" von heute.
Warum leben wir so schnell?
Wenn wir uns heute aneinander festhalten, behindern wir uns morgen beim gehen.
"Wir sind wie Stachelschweine denen kalt ist", hat Schopenhauer gesagt.
Wieder was dazugelernt.
Wieder verändert.
Tschüss.
Bis morgen.


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